Ökumenische
Kirchentage 2003 in Berlin –
ein
kurzer Einblick aus meiner Sicht
Dankend
nahmen Claudia Krämer und ich (MM, Manfred Mertz) die Einladung von
Bischof Albin Zeck und dann auch von Origansatiorin Frau Käthke zu
den Ökumenischen Kirchentagen in Berlin an, die vom 27.05. –
01.06.2003 stattfanden.
Wir
wollten gerne unsere Kunst aus der Kultur der Gehörlosen auf einer
kulturellen Veranstaltung Hörender vorstellen. Für mich immer wieder
eine neue Erfahrung, Hörenden meine Kunst näher zubringen.
Dort
angekommen stellten wir schnell fest – alleine sind wir nicht. Von
nahezu 200.000 Menschen, darunter natürlich ein Großteil von religiösen
Menschen, wurde diese Veranstaltung besucht.
Das
ging natürlich nicht spurlos am Verkehr vorbei. Wer mit dem Auto
anreiste, überlegte sich wohl, ob er aus versehen bei der Love Parade
gelandet ist. Und die Leute, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
unterwegs waren, mussten mit Wartezeiten rechnen. Denn trotz der
speziell georderten Sonderzüge standen Massen von Menschen dicht
aneinandergedrängt an den Schienen der U-Bahnen und überfüllten
innerhalb von wenigen Sekunden die angekommenen U-Bahnen.
Besuchen
konnte man uns in einer der wahnsinnig großen Ausstellungshallen auf
dem riesigen Gelände. An einem Ausstellungsplatz präsentierten wir
unsere Kunstwerke. Interessant war auch der Austausch mit hörenden Künstlerkollegen
und das kennen lernen derer Werke.
Auch
andere bekannte gehörlose Gesichter waren dort vertreten. Es wurden
unter anderem über Themen wie Arbeit, Soziales, Religion und Kunst
informiert und referiert. Neben Gerlinde Gerkens (Präsidentin
Deutscher Gehörlosenbund) konnte man auch Simon Kollien
(Dipl.-Psychologe) mit Tochter Elaine aus Hamburg, Pfarrerin Sabine
Fries aus Berlin, Gunter Puttrich-Reignard (Schauspieler) aus Berlin
und Ines Desjardins (Suchtberaterin) aus Berlin antreffen.
Positiv
fiel mir auf, dass man für Hörgeschädigte kommunikative Unterstützung
anbot. So konnten gehörlose Besucher Führungen in Deutscher Gebärdensprache
machen und sich Vorträge von Gebärdensprachdolmetschern übersetzen
lassen. Es gab eine eigens hierfür eingerichtete Gebärdensprachdolmetscherzentrale.
Hörende
Prominenz war natürlich auch vertreten. Aus der Politik
beispielsweise kamen unser Bundeskanzler Herr Schröder und unser
Bundespräsident Herr Rau zu den Kirchentagen. Sogar der religiöse
Dalai Lama war bei den Festlichkeiten zu sehen.
Wir
erlebten auf jeden Fall tolle und informative Ökumenische Kirchentage
2003 und finden, auch „hörende“ Kultur kann Spaß machen! |